Gesunder Stuhlgang für mehr Wohlbefinden

Eine Frau im Badezimmer sitzt auf geschlossenen Toilettendeckel.

Farbe, Form und Geruch dessen, was wir auf der Toilette hinterlassen, kann sehr unterschiedliche aussehen und riechen. Ein gesunder Stuhlgang sollte eine natürliche braune Farbe haben und sich leicht absetzen lassen.

Stuhlgang: Was ist gesund?

Gesunder Stuhlgang ist ein wichtiger Indikator für die Funktionsfähigkeit des Verdauungssystems. Verschiedene Arten von Form, Farbe, Konsistenz und Geruch kennzeichnen den gesunden Stuhlgang.

Ein normaler Stuhlgang ist braun, nicht zu hart und nicht zu weich. Er sollte leicht und ohne Schmerzen kommen. Einmal am Tag Stuhlgang zu haben ist normal, aber einige Leute gehen auch öfter oder nur wenige Male pro Woche. Wenn der Stuhl sehr stark riecht oder eine andere Farbe – wie beispielsweise rot oder schwarz – hat, kann das ein Hinweis auf ein gesundheitliches Problem sein.

Infografik: Was verraten Form und Farbe über den Stuhlgang?

Ein gesunder Stuhl hat meist eine braune Farbe, die von hellbraun bis dunkelbraun variieren kann. Diese Färbung resultiert aus der Verdauung von Lebensmitteln und der Wirkung der Gallenflüssigkeit. Ideal ist eine weiche, aber geformte Beschaffenheit, die nicht zu hart und nicht zu flüssig ist. Die sogenannte Bristol-Stuhlformen-Skala beschreibt den idealen Stuhlgang als Typ 3 oder 4, also als wurstförmig mit Rissen oder als glatte, weiche Wurst oder Schlange.

Die Bristol-Stuhlformen-Skala: Ein bunter Kompass zum gesunden Stuhl?

Wer hätte gedacht, dass ein Blick in die Toilette fast so aufschlussreich sein kann wie ein Besuch beim Arzt oder der Ärztin? Mit der Bristol-Stuhlformen-Skala wird das stille Örtchen zum Fenster der Gesundheit. Diese Skala ist ein einfaches, aber wirksames Werkzeug. Es hilft uns die Beschaffenheit unseres Stuhlgangs zu verstehen und was er über unsere Verdauungsgesundheit aussagt.

Stuhlgang Typ 1 – Die kleinen Kügelchen

Beginnen wir mit Typ 1 – kleine harte Klumpen, ähnlich den Hinterlassenschaften eines Schafs. Diese erscheinen oft bei Verstopfung und sind ein Zeichen dafür, dass Ihr Körper mehr Ballaststoffe und Flüssigkeit braucht.

Stuhlgang Typ 2 – Die Wurst mit Klumpen

Etwas besser, aber immer noch im Bereich der Verstopfung, ähnelt Typ 2 einer wurstförmigen Formation, die jedoch klumpig und schwer zu passieren ist. Auch hier lautet die Devise: Mehr Wasser und Ballaststoffe!

Stuhlgang Typ 3 – Die rissige Wurst

Dann kommen wir zu Typ 3, der einer Wurst ähnelt, die jedoch Risse auf der Oberfläche aufweist. Das ist schon näher am Idealbereich. Die Verdauung scheint gut zu funktionieren, aber ein bisschen mehr Flüssigkeit könnte nicht schaden.

Stuhlgang Typ 4 – Die glatte Wurst

Der Goldstandard – Typ 4. Eine glatte, weiche Wurst oder Schlange, leicht zu passieren. Das ist der normale Stuhlgang, den wir anstreben sollten. Er weist darauf hin, dass Sie sich genügend bewegen, ausgewogen ernähren und ausreichend trinken.

Stuhlgang Typ 5 – Die weichen Klümpchen

Mit Typ 5 bewegen wir uns weg vom Ideal. Diese weichen Klümpchen sind einfach zu passieren, aber sie können auf eine leichte Verdauungsstörung oder eine zu reichliche Aufnahme von Flüssigkeit hindeuten.

Stuhlgang Typ 6 – Die flockigen Massen

Typ 6 ist flüchtig und unstrukturiert, fast wie Flocken, die sich im Wasser auflösen. Dies kann auf einen Mangel an Ballaststoffen hinweisen oder darauf, dass Ihr Essen zu schnell durch Ihren Darm rast.

Stuhlgang Typ 7 – Wasser pur

Typ 7, die rein flüssige Form. Ein untrügliches Zeichen für Durchfall. Hier ist Vorsicht geboten, denn dies könnte auf eine Infektion, eine Entzündung oder Nahrungsmittelunverträglichkeit hinweisen.

Darmflora gesund halten

Um die Darmflora zu sanieren, braucht es pflanzliche und ballaststoffreiche Ernährung. Denn sie bringen die Darmflora ins Gleichgewicht. Im Podcast erzählt Dr. Sarah Schwitalla, Biochemikerin, Mikrobiom-Expertin, worauf es dabei besonders ankommt.

Mit ausgewogener Ernährung gegen Darmbeschwerden – Jeannette berichtet

Jeannette Ruh erzählt im Podcast, welche Erfahrungen sie mit Darmsanierungen gemacht hat.
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Der Darm mit seinen Mikroorganismen ist unser Steuerzentrum für die Gesundheit. Er ist das Tor in den Körper und das Ausscheideorgan für Substanzen, die der Körper nicht mehr braucht.
Dr. Sarah Schwitalla, Biomedizinerin und Wissenschaftlerin

Die Bedeutung der Farbe des Stuhlgangs

Die Farbe des Stuhlgangs kann uns einiges über unsere Gesundheit verraten.

Brauner Stuhlgang

Die typische Farbe für einen gesunden Stuhlgang, verursacht durch das Gallenpigment Sterkobilin.

Grüner Stuhlgang

Kann bei dem Verzehr grosser Mengen grüner Gemüse auftreten, oder es könnte ein Zeichen für eine schnelle Darmpassage sein.

Gelber Stuhlgang

Tritt manchmal bei gestillten Babys auf, kann bei Erwachsenen jedoch auf eine Unverträglichkeit oder Verdauungsprobleme hinweisen, wie zum Beispiel bei einer Glutenunverträglichkeit (Zöliakie).

Schwarzer Stuhlgang

Kann durch bestimmte Lebensmittel oder Medikamente wie Eisenpräparate verursacht werden, aber auch auf Blutungen und Gesundheitsprobleme im oberen Verdauungstrakt hindeuten.

Roter Stuhlgang

Bestimmte Lebensmittel können den Stuhl rot färben, aber es könnte auch Blut sein, was auf eine Blutung im unteren Verdauungstrakt oder Hämorrhoiden hinweist.

Grau oder lehmfarbener Stuhlgang

Grauer oder lehmfarbener Stuhl kann ein Anzeichen für Probleme mit der Leber oder Gallenwege sein.

Wie sieht gesunder Stuhlgang bei Babys aus?

Gesunder Stuhlgang bei Babys kann sich je nach Alter und ob das Baby gestillt wird oder Flaschennahrung bekommt, unterscheiden:

  • Bei neugeborenen Babys, die gestillt werden, ist der Stuhlgang oft gelblich, manchmal senfartig und kann kleine Klümpchen enthalten. Er ist in der Regel weich und kann nach jedem Füttern auftreten.
  • Bei Babys, die Flaschennahrung erhalten, kann der Stuhlgang etwas fester sein und eine eher hellbraune Farbe aufweisen.
  • Es ist normal, dass der Stuhlgang nach der Einführung von Brei oder fester Nahrung etwas härter wird und sich in Farbe und Geruch verändert. Das zeigt, dass das Verdauungssystem beginnt, die feste Nahrung zu verarbeiten.

Wichtig ist, dass der Stuhlgang nicht zu hart oder zu flüssig ist und das Baby keine Anzeichen von Unwohlsein zeigt. Häufige Windelwechsel und Stuhlgang nach der Fütterung sind in den ersten Monaten ganz normal.

Geruch des Stuhlgangs?

Der Geruch von gesundem Stuhlgang ist zwar nicht angenehm, aber auch nicht übermässig aufdringlich. Ein gesunder Darm produziert Stuhl, der nicht extrem stark riecht. Wenn Ihr Stuhlgang über mehrere Tage hinweg einen extrem fauligen oder beissenden Geruch aufweist, könnte das ein Hinweis auf eine Verdauungsstörung, eine Infektion, eine Entzündung oder ein anderes gesundheitliches Probleme sein. In solchen Fällen ist es wichtig, die Ursache ärztlich abklären zu lassen.

Hausmittel für einen gesunden Stuhlgang

Diese 5 natürlichen Helfer können bei gelegentlichen Verdauungsproblemen helfen und zu einem gesunden Stuhlgang beitragen:

  1. Wasser trinken: Ausreichend Flüssigkeit ist essenziell, um den Stuhlgang weich zu halten. Empfohlen werden etwa 1,5 bis 2 Liter pro Tag.
  2. Ballaststoffreiche Ernährung: Lebensmittel wie Vollkornprodukte, Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte fördern die Darmtätigkeit und helfen, den Stuhl zu regulieren.
  3. Bewegung: Regelmässige körperliche Aktivität stimuliert die Darmbewegung und kann Verstopfung vorbeugen.
  4. Trockenpflaumen oder Pflaumensaft: Beide wirken natürlich abführend, indem sie die Feuchtigkeit im Stuhl erhöhen und die Darmtätigkeit anregen.
  5. Flohsamen- und Leinsamenschalen: Als natürliche Ballaststoffe können Leinsamenschrot und Flohsamenschalen bei regelmässiger Einnahme mit viel Wasser den Stuhl weicher machen und die Darmtätigkeit unterstützen.

Expertentipp von Dr. med. Stephan Baumeler, Co-Chefarzt Gastroenterologie, Luzerner Kantonsspital: «Eingelegte Pflaumen oder Flohsamenpulver können bei Verstopfung versucht werden. Falls diese natürlichen Produkte nicht ausreichen, gebe ich gerne Laxoberon dazu. Das sind Tropfen und können dadurch sehr sanft dosiert werden (z.B. 5 oder 10 Tropfen pro Tag), so dass der Stuhl nur weich wird – ohne Durchfall.»

Was kann man tun, um Verstopfung zu vermeiden?

Verstopfung ist ein häufiges, aber meist nicht lange anhaltendes Problem. Bei fast allen Menschen gerät der Darm ab und zu ins Stocken. Dennoch, ein unregelmässiger oder beschwerlicher Stuhlgang kann das Wohlbefinden stark beeinträchtigen. Doch bevor man zu Medikamenten greift, sollte man ausreichend Ballaststoffe zu sich nehmen, ausreichend Trinken, Stress vermeiden und sich im Alltag viel bewegen. Das kann das Risiko für eine Verstopfung mindern.

Auslöser von Durchfall?

Durchfall und sehr wässriger Stuhl können durch Infektionen, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, -vergiftungen, Stress sowie chronische oder entzündliche Darmerkrankungen verursacht werden. Bei kurzfristigem Durchfall ist es besonders wichtig, auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Anhaltender Durchfall sollte medizinisch abgeklärt werden.

Wann sollte man zum Arzt?

Ob zu hart, zu weich, zu oft oder zu selten, unser Verdauungssystem sendet uns klare Signale, wenn es aus dem Takt gerät. Schwarzer Stuhl kann ein Indikator für gesundheitliche Probleme im oberen Verdauungstrakt, beispielsweise der Speiseröhre, dem Magen oder dem Zwölffingerdarm sein. Roter Stuhl oder rotbraune Verfärbungen des Stuhls weisen auf Blutungen im Dickdarm hin. Helles Blut auf dem Stuhl kann auf eine Ursache im Bereich des Enddarms hinweisen, wie zum Beispiel Hämorrhoiden oder Fissuren. Bei anhaltenden Unsicherheiten, Beschwerden oder Schmerzen sollte immer ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden.

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