Nahrungsergänzungs­mittel für die Darmgesundheit

Frau steht vor dem Spiegel mit einem Glas Wasser in der Hand und sie nimmt ihre Nahrungsergänzungsmittel ein.

Der Darm entscheidet über unser körperliches Wohlbefinden. Was Nahrungsergänzungsmittel dazu beitragen können – und wo auch schon einfache Hausmittel helfen.

Welche Nahrungsergän­zungsmittel gibt es für den Darm?

Ausgewählte Vitamine, Mineralien und Spurenelemente tragen zu einer normal funktionierenden Verdauung bei. Kalzium und Magnesium unterstützen den Stoffwechsel, Zink sorgt für einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt. Sogenannte Heilerde soll Magen-Darm-Erkrankungen wie Reizdarm Einhalt gebieten. Pflanzen- und Kräuterextrakte aus natürlichen Bitterstoffen ersetzen zudem den Verzehr von Grapefruit, Chicorée und Co.

Prä- und Probiotika

Sogenannte Prä- und Probiotika sind dafür verantwortlich, dass die Darmbakterien das richtige «Futter» haben. Präbiotika nennt man die unverdaulichen Bestandteile von Lebensmitteln, welche die Darmflora positiv beeinflussen. Das bekannteste Präbiotikum ist Inulin. Es kommt in Lebensmitteln wie Topinambur, Schwarzwurzel oder Knoblauch vor. Probiotika enthalten lebende Mikroorganismen wie Hefe oder Milchsäurebakterien.

Was Prä- und Probiotika bewirken

Prä- und Probiotika unterstützen den Körper dabei, eine gesunde Darmflora aufzubauen. Durch die Zuführung von geeigneten Stoffen stärken wir jene Mikroorganismen, die die Verdauung in Schwung halten. Das funktioniert allerdings nur, wenn die Ernährung stimmt: Viele Ballaststoffe für den Darm und allgemein ein ausgewogenes Essen sind die gesunde Basis.

Präventive Tipps für eine gesunde Darmflora

Um das zu verstehen, lohnt sich ein näherer Blick auf unsere körpereigene Wertstoffanlage: Der Mensch besteht aus Milliarden Mikroorganismen, die uns bei der Verdauung von Lebensmitteln oder bei der Abwehr von Krankheitserregern unterstützen. Ein Grossteil dieses sogenannten Mikrobioms ist im Darm angesiedelt. Ist es gesund, funktioniert unser Körper in der Regel gut. Gerät es aus dem Gleichgewicht, kann sich das aber auch auf unser ganzes körperliches Wohlbefinden auswirken. Wir verspüren dann Blähungen, Durchfall oder Verstopfungen – oder sind ganz allgemein anfälliger für Infektionen.

Unterstützung für den Darm

Sich schon um seine eigene Darmflora zu kümmern, bevor überhaupt Probleme auftreten, ist deshalb sehr sinnvoll. Das gelingt unter anderem durch einen stressreduzierten Lebensstil und eine darmgesunde Ernährung. Auch nach der Einnahme von Antibiotika, das sowohl schädliche wie auch nützliche Bakterien abtötet, ist der Wiederaufbau einer gesunden Darmflora angezeigt. Alkohol, Fast Food und stark verarbeitete Lebensmittel sind ebenfalls Gift für unseren Darm. Die Devise ist simpel: Mit unserer Nahrung verpflegen wir die Organismen in unserem Körper. Während die guten Bakterien sich am Linsendal mit Naturjogurt laben, ergötzen sich die schlechten an Big Mac und Cola.

Hausmittel gegen Darmprobleme

Es gibt auch verschiedene Hausmittel, mit denen sich Darmprobleme vorbeugen lassen. Dazu zählt das erwähnte Jogurt. Es sorgt mit der enthaltenen Milchsäure und seinen lebenden Bakterien für ein gesundes Darmmilieu. Denselben Effekt hat eine Brottrunkkur. Dabei nimmt man für zwei oder mehr Monate jeden Tag ein Glas dieses probiotischen Safts zu sich. Auch Sauerkraut oder Kimchi ist exzellente Darmnahrung. Neben den für den PH-Gehalt des Darms wichtigen Milchsäurebakterien enthält es Ballaststoffe, die helfen, Speisereste aus dem Darm zu entfernen. Flohsamenschalen sind ein gutes Hausmittel gegen Verstopfung und Durchfall.

Darmsanierung

Samen, Bitterstoffe und ausreichend Wasser helfen darüber hinaus, die Darmflora im Lot zu halten. Manche Menschen, deren Darmflora beziehungsweise Mikrobiom über längere Zeit aus dem Gleichgewicht geraten ist, probieren es mit einer Darmsanierung. Dabei versucht man, den Körper gewissermassen zu reinigen und die Darmflora neu aufzubauen. Wichtig sind darüber hinaus ausreichend Sport und Entspannung.

Wirksamkeit von Nah­rungs­er­gänzungsmitteln im Vergleich zu Hausmitteln

Nahrungsergänzungsmittel beeinflussen unsere Darmflora – und es ist nicht bei jedem Produkt abschliessend klar, was das für unseren Körper tatsächlich bedeutet. Eine ausgewogene, darmfreundliche Ernährung in Kombination mit einem ansonsten gesunden Lebensstil ist immer richtig. Nahrungsergänzungsmittel können kurz- oder auch mittelfristig eine geeignete Alternative sein, haben manchmal aber auch weitere Auswirkungen auf den Körper, die sich schlecht abschätzen lassen. Personen, die an entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn leiden, sollten vor der Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln mit ihrer Ärztin Rücksprache halten.

Massnahmen bei akuten Darmbeschwerden

Wer akut an Bauchschmerzen, Blähungen oder Durchfall leidet, möchte zuerst einmal diese Beschwerden loswerden, bevor allenfalls die Ernährung umgestellt wird oder weitere Massnahmen zum Zug kommen.

Hilfe gegen akute Magen-Darm-Beschwerden

  • Wärme in Form von einer Wärmeflasche, eines warmen Bades oder eines Kirschkernkissens.
  • Genügend Wasser oder ungesüsster Tee, um schädliche Stoffe loszuwerden und den Stuhl gerade bei Verstopfung weicher zu machen. Der Verzicht auf Alkohol, Kaffee und Süssgetränken ist bei akuten Darmbeschwerden ebenfalls hilfreich.
  • Bananen oder dunkle Schokolade dicken den Stuhl bei Durchfall ein. Auch hier hilft viel trinken, besonders eine spezielle Trinklösung bei Durchfall (Elektrolytlösung), um den Verlust wieder auszugleichen.
  • Gegen Blähungen kann ein Verdauungsspaziergang oder ein Tee mit Kamille, Fenchel oder Kümmel helfen.


Quellen

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