Diagnose Diabetes Typ 2: Tipps einer Ernäh­rungs­expertin

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Fast 500'000 Menschen leben in der Schweiz mit der Diagnose Diabetes. Das entspricht in etwa einer von zwanzig Personen. Was bedeutet das für deren Alltag?

Diabetes Typ 2: Was ist das?

Diabetes bezeichnet eine Stoffwechselerkrankung, bei der das körpereigene Insulin fehlt, in knappen Mengen vorhanden ist oder ungenügend wirkt. Als Folge davon ist der Zuckerspiegel im Blut erhöht.

Es gibt verschiedene Formen von Diabetes. So unterscheidet man beispielsweise

  • Diabetes Typ 1
  • Diabetes Typ 2
  • Schwangerschaftsdiabetes
  • weitere seltene Diabetesformen

Empfehlungen einer Er­nährungs­beraterin (Podcast)

Was genau ist Diabetes, wie behandelt man ihn und welche Empfehlungen gibt es für Betroffene und Angehörige? Diese und weitere Fragen beantwortet die Ernährungsberaterin SVDE Gina Mühlebach im Podcast.

«Hallo Gesundheit, Hallo Gina Mühlebach» – Er­näh­rungs­beraterin gibt Tipps

Was genau ist Diabetes, wie behandelt man ihn und welche Empfehlungen gibt es für Betroffene und Angehörige? Gina Mühlebach gibt Tipps.
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Diabetes Typ 2 als Warnsignal

Wer mit Diabetes Typ 2 lebt, fühlt sich im Alltag meist nicht krank. Wenn der Stoffwechsel jedoch über lange Zeit nicht gut eingestellt ist, das heisst die Blutzuckerwerte über längere Zeit zu hoch sind, drohen Spätfolgen mit massiven Einschränkungen. Die Diagnose Diabetes Typ 2 ist also ein Risikofaktor für andere Erkrankungen und damit ein Warnsignal.

Muss ich nun lebenslang Insulin spritzen?

Im Gegensatz zum Diabetes Typ 1 ist beim Diabetes Typ 2 der Einsatz von Insulinspritzen nicht immer notwendig. Selbst Medikamente sind nicht in jedem Fall nötig, denn eine ausgewogene Ernährung und viel Bewegung kann den Verlauf der Stoffwechselerkrankung bereits massgeblich beeinflussen.

Leben mit Diabetes Typ 2: Was gilt es zu beachten?

Die praktischen Tipps zeigen Ihnen, wie Sie Ihre Gesundheit selbst in die Hand nehmen können:

Auf komplexe Kohlenhydrate setzen

Da Kohlenhydrate den Blutzucker erhöhen, stehen sie oft im Zentrum der Ernährungsempfehlungen bei Diabetes Typ 2. Kohlenhydrate finden sich in Stärkeprodukten wie Brot, Kartoffeln, Reis, Teigwaren, Hülsenfrüchten, Frühstückscerealien, Zucker und Süssigkeiten, aber auch in Früchten, Milch und Milchprodukten. Menschen mit Diabetes Typ 2 dürfen diese Lebensmittel grundsätzlich essen.

Faserreiche, unverarbeitete Kohlenhydratquellen mit hochwertigen Fett- und Eiweissquellen zu kombinieren ist ratsam.

Allerdings steigt der Blutzucker nach dem Verzehr von «komplexen» Kohlenhydraten meist weniger schnell und weniger hoch. Deshalb ist es ratsam, auf komplexe Kohlenhydrate zu setzen. Konkret heisst das beispielsweise, Vollkornbrot einem Weissbrot vorziehen oder Vollreis, Buchweizen und Hülsenfrüchte anstelle von weissem Reis zu essen.

Zuckerbomben meiden

Grundsätzlich gilt: Süssgetränke und Fruchtsäfte sind «Zuckerbomben», sättigen schlecht und enthalten viele Kalorien. Auch stark verarbeitete Produkte wie Fertiggerichte enthalten oft viele Kohlenhydrate. Deshalb ist es nicht nur bei Diabetes Typ 2, sondern generell für eine gesunde Ernährung ratsam, stark verarbeitete, kohlenhydratreiche Lebensmittel nicht im Übermass zu konsumieren. Besser ist es, faserreiche, unverarbeitete Kohlenhydratquellen mit hochwertigen Fett- und Eiweissquellen zu kombinieren. Dies bewirkt eine optimale Sättigung, während der der Blutzucker meist langsamer und weniger hoch steigt.

Auf Körpergewicht achten

Übergewicht tritt oft in Kombination mit Diabetes Typ 2 und Bluthochdruck auf. Ein Normalgewicht ist für verschiedene gesundheitliche Aspekte von Vorteil und für Menschen mit Diabetes Typ 2 besonders erstrebenswert. Einerseits gibt es Hinweise, dass dadurch die Insulinwirkung verbessert werden kann; andererseits lässt sich ein erhöhter Blutdruck bei Übergewicht durch eine Gewichtsabnahme senken. Da sowohl Diabetes Typ 2 als auch Bluthochdruck der Grund für Herzkreislaufprobleme sein können, ist eine kontrollierte Gewichtsreduktion gleich doppelt sinnvoll. Je nach Alter, Lebenssituation und allfälligen weiteren Erkrankungen unterscheiden sich die Empfehlungen zum Körpergewicht, weshalb es sinnvoll ist, sich vor einer Gewichtsabnahme professionelle Hilfe zu holen.

Bewegung ist das A und O

Körperlich aktiv zu sein, muss nicht heissen, Spitzensport zu betreiben. Das Bundesamt für Gesundheit empfiehlt Erwachsenen pro Woche mindesten 2 ½ Stunden Bewegung mittlerer Intensität. Dazu können neben Sport auch Alltagsaktivitäten wie Arbeiten im Garten, Schneeschaufeln, zügiges Spazieren oder Velofahren zählen, sofern der Atem dabei etwas schneller geht. Wer beim Sport gerne ins Schwitzen kommt, kann stattdessen 1 ¼ Stunden Sport hoher Intensität (beispielsweise Biken, Tennis oder Herz-Kreislauf-Trainings an Fitnessgeräten) betreiben.

Holen Sie sich profes­sio­nel­le Unterstützung

Eine individuelle Ernährungsberatung ist für Menschen mit Diabetes Typ 2 sowie deren Angehörige sehr empfehlenswert. Auf der Homepage des Schweizerischen Verbandes der Ernährungsberater/innen (SVDE) finden Sie kompetente und hochqualifizierte Fachpersonen in Ihrer Nähe.

Übrigens: Mit einer ärztlichen Verordnung werden die Kosten für die Ernährungsberatung von der Grundversicherung Ihrer Krankenkasse übernommen.

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